Modellbau Güterbahnhof Güsten
Side by Micky
Als ich vor 16 Jahren mit dem Bau des Bahnbetriebswerkes Güsten begann, war kein Güterbahn-
hof geplant. Das Bw sollte in die Anlage meines Onkels Billy Herrmann integriert werden.
Durch sein überraschendes Ableben musste ich nun in der Neubauwohnung weiterwerkeln. Die
Modelleisenbahnfeunde Bernburg gaben mir mit einem eigenen Bastelraum die Möglichkeit, das
Bw Güsten um den Güterbahnhof zu erweitern. Auf den vier
Modulen, die auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt wurden,
war nur die Ausfahrt Richtung Bernburg angedeutet. Es wurde
nur ein Umspannen von Dampf- auf Dieselloks simuliert. Als
im Jahr 2008 der Traum vom Haus mit eigenen Hobbyraum in
Erfüllung ging, begann die Planung einer eigenen Großanlage,
in der die Züge über 50m zurücklegen müssen, um einmal die
Anlage komplett zu befahren. Aus den ursprünglich vier Teilen
sind mittlerweile 13 Teile geworden. Es sind auf der Anlage ca.
60 einfache und 12 doppelte Kreuzungsweichen verlegt worden. Auf rund 100m Tillig- Standard-
gleis sind die Züge unterwegs. Da die Anlage im Analogbetrieb nur von einer Person bedient wird
ist ein automatischer Streckenblock eingerichtet der die Schattenbahnhöfe und die Strecke in Rich-
tung Bernburg und Aschersleben steuert. Nur der Personenbahnhof wird von Hand bedient. Für
die Strecke sind vier Schaltpulte vorhanden, für das Bw Güsten kommen noch einmal zwei dazu.
Es sind ca 150 Relais und mehrere 100m Einzellitzenkabel verbaut worden. Der Güterbahnhof
wurde ab 2015 Richtung Aschersleben
erweitert. Aus Platzgründen musste der
Schattenbahnhof im angrenzenden Kin-
derzimmer errichtet werden, was den
Bau eines Wanddurchbruches bedeutete.
Nachdem ich mit meiner Frau erfolg-
reich verhandelt hatte, konnte es Richtung Aschersleben weitergehen. Endlich konnte nach zwölf
Jahren im Ringbetrieb gefahren werden. Nun wurden die Bausünden der letzten
Jahre aufgedeckt. Es dauerte Monate, bis der Bahnbetrieb halbwegs unfallfrei
über die Bühne ging. Der Güterbahn-
hof hatte jetzt sechs Gleise, die nicht
dem Anlagenbetrieb genügten. Selbst
eine Erweiterung auf acht Gleise war
für einen flüssigen Anlagenbetrieb zu
wenig. Seit 2017 wird der Güterbahn-
hof auf zwölf Gleise erweitert, was nicht nur zusätzliche Weichen und Signale bedeutet, sondern
eine komplette Umstellung der Anlagensteuerung Richtung Aschersleben. Allein die Neuverkabe-
lung des Schaltpultes vom Güterbahnhof dauert mehrere Wochen. Es werden auch die Stellwerke
neu errichtet, wozu auch die Ausstattung der neuen Wei-
chen und Signale mit Seilzugabdeckungen und Weichen-
signale von Weinert dazugehört. Für eine gute Ausleuchtung des Güterbahnhofes sorgen die Holz-
mastleuchten von Vissmann. Nachdem die Gleise eingefärbt und geschottert sind, wird das Um-
feld mit dem Begrasungsgerät gestaltet.
Solange meine Frau mit mir und meinem Hobby weiterhin Geduld hat, wird das Bahnbetriebs-
werk Güsten und der Bahnhof im HO-Maßstab eine weitere Zukunft haben.